Bei Bäumen müssen jene Äste geschnitten werden, die aneinander reiben, sich gegenseitig das Licht nehmen und so das Wachstum behindern würden. Dies wirkt der Alterung des Baumes entgegen: Er wird robuster gegenüber Krankheiten und trägt größere Früchte.   

Ähnlich wie in der Natur, können uns negative Gedanken in unserem Wachstum beeinträchtigen, wenn kein adäquater Umgang mit ihnen gefunden wird. Diese Gedanken können wie Knoten sein, die uns daran hindern, Lösungen und neue Ideen zu generieren. Schon längst ist bekannt, dass Gedankenkreisen und unterdrückte Wut sich schädlich auf unsere Gesundheit auswirken können.  In diesem Beitrag möchte ich Ihnen drei praktische Methoden näherbringen, für einen konstruktiven Umgang mit negativen Gedanken.

Zuerst würde ich Sie gerne zu folgendem Experiment einladen:  Denken Sie jetzt nicht an einen weißen Bären. Klingt einfach, oder? Aber versuchen Sie, drei Minuten lang nicht an einen weißen Bären zu denken. Wahrscheinlich werden Sie feststellen, dass es gar nicht so leicht ist, Gedanken bewusst zu kontrollieren. Genauso ist es mit negativen Gedanken, die uns beschäftigen. Sie lassen uns manchmal einfach nicht los und tauchen immer wieder auf. Freundliche Tipps wie “vergiss es einfach“ oder „verschwende deine Gedanken nicht daran- es bringt dir sowieso nichts“ sind zwar meist gut gemeint, jedoch oft nicht zielführend. Stattdessen ist es wichtig, einen bewussten Umgang mit den negativen Gedanken zu entwickeln, den inneren Widerstand beiseitezustellen und so Lösungen möglich zu machen.

Das bloße Unterdrücken dieser Gedanken kann zu Frustration und Hilflosigkeit führen.

1. Frühjahrsputz für den Geist- ordnen, sortieren, umstellen
Hören Sie auf aufzuhören – mit dem Stift Gedanken ordnen und Lösungen generieren

Die unakzeptablen Gedanken akzeptabel zu machen ist der erste Schritt, um einen gesunden Umgang mit Ihnen zu finden.  Stellen Sie sich dafür einen Timer von 10 Minuten. Nehmen Sie einen Stift zur Hand und beschreiben Sie 10 Minuten Ihr Problem ohne Rücksicht auf Rechtschreibung oder Grammatik. Der Stift sollte in dieser Zeit möglichst wenig das Blatt Papier verlassen. Wenn Ihnen nichts einfällt, dürfen Sie auch den Satz „mir fällt gerade nichts ein“ schreiben.

Schritt 2: Nehmen Sie sich wieder 10 Minuten Zeit, lesen Sie sich den Text erneut durch und schreiben im Anschluss über die Hindernisse oder Barrieren, die Sie identifiziert haben.

Schritt 3: Lesen Sie anschließend beide Texte noch einmal durch und schreiben Sie, erneut für 10 Minuten, um Ihre Gedanken und Einsichten über das Problem, die Hindernisse bei dessen Überwindung und lenken Sie Ihre Gedanken auf mögliche Wege zur Lösung. Überspringen Sie keinen der Schritte.

2. Setzen Sie Ihren Ärger in Relation: Oft nimmt der Ärger einen überdimensionalen Platz ein.

Sie können sich folgende Fragen stellen:

3. Zeit zum Ärgern nehmen

Sie selbst können bestimmen, wie lange Sie sich ärgern wollen. Setzten Sie sich einen Timer und ärgern Sie sich aktiv über Ihr Problem. Nachdem der Timer geläutet hat, entscheiden Sie sich, ob Sie das Problem bearbeiten wollen, akzeptieren oder sich regelmäßige Timer stellen wollen, um sich aktiv Zeit zum Ärgern zu nehmen.

Insgesamt ist das Loslassen ein wichtiger Schritt auf dem Weg zu einer starken und gesunden mentalen Gesundheit. Die bewusste Auseinandersetzung mit Problemen hilft uns Lösungsstrategien zu entwickeln und minimiert so Grübelei. Wir befreien uns von kreisenden Gedanken und schaffen Platz für Neues. Lassen Sie uns gemeinsam diesen Frühling nutzen, um loszulassen!

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